Das Rind

Kurzinfo Rind

Unser Hausrind stammt vom Auerochsen ab, der in Europa im 17. Jahrhundert ausgerottet wurde. Neben Wisent und Elch ist er einer der größten europäischen Pflanzenfresser seit der Eiszeit. Der heutige Auerochse (auch Ur oder Heckrind) ist eine Rückzüchtung aus Hausrindrassen, die dem Ur ähnlich sehen. Der Auerochse ist witterungsunempfindlich und kann aus diesem Grund ganzjährig draußen gehalten werden.

Erst wenn ein Rind ein Kalb bekommen hat, nennt man es Kuh, weil es dann Milch gibt. Manche Hochleistungskühe geben innerhalb eines Jahres über 10.000 Liter Milch. Rinder sind sehr nützlich für den Men-schen: Sie liefern Milch, Fleisch, Leder und Felle sowie Gülle und Mist als Dünger.

Quizfrage 1

Wie viel Liter Milch trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr?

a) 100 Liter
b) 60 Liter
c) 30 Liter

Quizfrage 2

Wie viel Liter Speichel pro Tag produzieren Kühe beim Wiederkäuen?

a) 150 Liter
b) 20 Liter
c) 5 Liter

Quizfrage 3

Welche Farbe hat die wohl bekannteste Kuh Deutschlands?

a) Schwarz-Weiß
b) Braun
c) Lila

Antworten

Frage 1: Richtige Antwort ist b) Etwa 60 Liter Milch trinkt jeder Deutsche im Jahr.

Frage 2: Richtige Antwort ist a) Eine Kuh produziert über 150 Liter Speichel pro Tag beim Wiederkäuen.

Frage 3: Richtige Antwort ist c) Die lila Kuh aus der Milka-Werbung ist wahrscheinlich die bekannteste Kuh Deutschlands.

Spannendes und Interessantes über Rinder

Getrocknete Kuhfladen kann man verbrennen, um damit zu heizen.

Jeder Deutsche isst im Jahr durchschnittlich 23 Kilo Käse und neun Kilo Rindfleisch.

Die jüdischen Frauennamen Lea und Rebekka bedeuten übersetzt „Kuh“. Sie stehen für Fruchtbarkeit und Milchreichtum.

Stiere oder Bullen stehen für Kraft und Stärke. Das zeigt sich auch in der Bezeichnung „Red Bull“ für einen Energydrink. In Stier-kämpfen werden sie z.B. in Spanien vorge-führt und von Toreros getötet.

Der Stier ist ein Sternbild, ein Tierkreiszeichen und ein Wappentier, z.B. für Mecklenburg. Der Stier ist auch das Symbol für den Evangelisten Lukas.

In Indien werden Rinder bis heute als „Heilige Kühe“ religiös verehrt. Ein afrikanisches Volk glaubt sogar, dass die Welt aus einem Tropfen Milch einer Urkuh geschaffen wurde.

Das Rind in der Bibel

Das Rind übernimmt viele Aufgaben, die auch schon in der Bibel beschrieben werden: Man spannt es vor einen Wagen oder den Pflug oder benutzt es als Lasttier. Im 1. Buch der Chronik transportieren die Rinder Lebensmittel wie Mehl, Feigenkuchen, Wein und Öl.

Rind- oder Kalbfleisch konnten sich in biblischen Zeiten nur wohlhabende Menschen leisten. Wenn wichtige Gäste zu Besuch kamen, schlachtete man ein Mastkalb – so wie es der Vater tut, als der verlorene Sohn nach Hause kommt.

Rinder waren – neben Tauben, Schafen und Ziegen – auch wichtige Opfertiere.

Rinder konnten sogar zum Tode verurteilt werden: „Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.“ (2. Mose/Exodus 23,28)

Wie wertvoll Rinder in biblischen Zeiten waren, sehen wir an der Geschichte vom Aus-zug Israels aus Ägypten: Mose besteht gegenüber dem Pharao darauf, dass die Rinderherden mitgehen aus Ägypten, „keine Klaue darf zurückbleiben“. (2. Mose/Exodus 10,26)

Bei den Rindern finden sich im Alten Testament auch erste Gedanken zum Tierschutz: Dort heißt es, dass das Rind wie der Mensch auch am siebten Tag von der Arbeit ausruhen darf. Ein Ochse soll beim Dreschen keinen Maulkorb tragen.

An keiner Krippe dürfen Ochs und Esel fehlen, auch wenn in den Evangelien gar keine Rede davon ist. Das Bild vom Rind und Esel an der Krippe findet sich nur beim Propheten Jesaja: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“

Zum Vorlesen

Das goldene Kalb

Nach 2. Mose/Exodus 32

Nach der 10. Plage ließ der Pharao die Israeliten aus Ägypten ziehen. Gott ließ sie nicht allein und führte sie sicher durch das Schilfmeer. Aber der Weg in das von Gott versprochene Land war noch weit und schwer. Er führte durch die Wüste am Berg Gottes, dem Sinai, vorbei. Dort sollte Mose die 10 Gebote von Gott bekommen. Er stieg dafür den hohen Berg hinauf.

Als er sehr lange weg war, machten sich die Israeliten Sorgen. Sie dachten: „Vielleicht ist ihm etwas passiert? Wer wird uns nun in das versprochene Land führen, wenn Mose nicht mehr wiederkommt?“ Manche sagten: „Gott wird uns doch dorthin führen!“ „Aber wir können diesen Gott doch gar nicht sehen“, sagten andere. „Da haben es andere Völker viel besser als wir! Die haben Statuen von ihren Göttern. Wir wollen auch so einen Gott, den wir sehen und anfassen können!“

Die Israeliten gingen zu Moses Bruder Aaron und sagten zu ihm: „Bitte mach uns einen goldenen Gott!“ Aaron traute sich nicht Nein zu sagen. Er bat die Frauen: „Gebt mir euren Goldschmuck!“ Aaron schmolz aus dem Schmuck ein goldenes Kalb. „Seht“, riefen alle begeistert, „das ist der Gott, der uns aus Ägypten gerettet hat!“ Sie feierten um das Kalb herum.

Mose hörte den Lärm und stieg vom Berg hinunter. Dabei trug er die 10 Gebote mit sich. Diese 10 Gebote sagen, wie man sich Gott und den Menschen gegenüber verhalten soll. Mose war zornig, zerstörte das Kalb und sagte: „Es gibt nur einen Gott und der hat euch geholfen, auch wenn ihr ihn nicht sehen könnt!“

Spielideen

Kuhstall (ab 7 Personen)

Es bilden sich Dreiergruppen und eine Person muss übrigbleiben. Jede Dreiergruppe bildet einen Kuhstall bestehend aus.

1. Der Kuh: Die Kuh macht sich mit den Fingern Hörner an die Stirn und ruft „Muh“.
2. Dem Stall: Zwei Personen stellen sich neben die Kuh und formen mit ihren Händen ein Dach über die Kuh.

Die einzelne Person spricht eines der drei Kommandos aus und versucht sich einen Platz als Kuh oder Stall zu sichern.

1. Kuh: die Kühe wechseln die Ställe, bleiben aber Kühe
2. Stall: die Ställe müssen sich einen neuen Stallpartner und eine neue Kuh suchen, bleiben aber Ställe
3. Kuhstall: alle wechseln die Plätze und ihrer Rolle

Es bleibt am Ende immer eine Person übrig, die dann neue Kommandos ausspricht.

Spielende: Wenn die Teilnehmenden keine Lust mehr haben.

Quellen:

Bannerfoto: Rinderherde, Bild von Jordan Stimpson auf Pixabay
Profilfoto: Aufnahme im Wildparadies Tripsdrill von TS